Ein
erfolgreiches und turbulentes Jahr liegt hinter uns. Im dritten Jahr
Bayernliga gingen wir sowohl in unserer Gruppe als auch im Kampf um
die Ligameisterschaft als Favorit an den Start. Nach zwei
Gruppensiegen in Folge, und zwei knappen Niederlagen gegen die
späteren Aufsteiger in den letzten beiden Halbfinalen, war dieser
Status nicht unberechtigt. Mit den hohen Erwartungen stieg natürlich
auch der Druck auf die Mannschaft.
Unser Team 2014 |
Abwehrchef Daniel Cardelli #28 kehrte nach seiner Verletzungspause zurück aufs Feld |
Die
Vorbereitung begann bereits im Winter und und standen dieses Jahr
unter keinem guten Stern. Durch die Platzsperre auf dem
Johann-Kalb-Sportplatz, fehlte uns der Platz um auf Spielfeldgröße
zu trainieren. Als im Frühjahr dann die Baseballer zurück ins Freie
kamen stand uns nur noch ein schmaler Grünstreifen zur Verfügung.
Wir mussten das Beste aus der Situation machen und haben viele
Übungen abgewandelt, um trotzdem so effektiv wie möglich zu
trainieren. Darüber hinaus konnten wir kein ordentliches
Hallentraining absolvieren, da uns, wie schon letztes Jahr, keine
Halle regelmäßig zur Verfügung stand. Wir danken der
Cheerleader-Abteilung, die uns für ein paar Trainingseinheiten
aufgenommen hat. Wir haben uns die Halle der Michael-Pöschke-Schule
geteilt und dort Spielzüge neben Pyramiden trainiert. Das jährliche
Trainingsspiel musste auch ausfallen, weil wir erst keinen Termin und
dann keinen Gegner finden konnten, aber so haben wir einfach gegen
uns selber gespielt und gerade die Anfänger haben so jede Menge
Spielzeit bekommen. Trotz aller Widrigkeiten haben wir uns intensiv
auf die Saison vorbereitet. Hindernisse aus dem Weg räumen - das ist
immerhin die Natur unseres Sportes. Wir wurden wieder durch neue
Spieler verstärkt, davon einige komplette Anfänger und ein paar die
von anderen Vereinen zu uns kamen. Wir konnten mit einer soliden
Mannschaft in die Saison starten, die sich in puncto Qualität und
Quantität vor keiner anderen Bayernliga-Mannschaft verstecken
brauchte.
Quarterback Frank Plobner #6 blockt zusammen mit der Offense den Weg frei |
Das
erste Spiel der Saison führte uns nach Aschaffenburg. Bereits beim
Saisonauftakt zeigte die Mannschaft aus welchem Holz sie geschnitzt
ist. Wir konnten dieses Jahr auf eine überragende Verteidigung
bauen, die gegen die Aschaffenburg Stallions zwei Touchdowns erzielte
und lediglich 3 Punkte zuließ. Auf der anderen Seite sahen wir aber
auch, dass unser Angriff noch nicht gut eingespielt war und immer
wieder Fehler machte. So erzielten die Stallions ihren einzigen
Touchdown aufgrund eines Ballverlustes unseres Quarterbacks.
Am
Ende gewannen wir völlig ungefährdet mit 32:9. Im zweiten Spiel
trafen wir auf unsere Nachbarn aus Fürth. Mit den Franken
Timberwolves verbindet uns seit Jahren eine gute Zusammenarbeit und
eine gesunde sportliche Rivalität. Im 8. Derby waren wir die
Favoriten, schließlich lag die letzte Niederlage gegen die Fürther
4 Jahre zurück und wir konnten die letzten 3 Spiele souverän
gewinnen. Allerdings hatten sich die Timberwolves gut verstärkt und
im Winter eine neue Offense-Strategie erarbeitet. Aber wie in der
Woche zuvor schafften auch diese Gegner es nicht unsere überragende
Defense zu knacken – zu gut waren wir auf ihre Spielzüge
eingestellt. Unsere Offense produzierte einige Fehler, aber auch
genug Punkte für einen 26:7-Sieg.
Diese Saison bissen sich die meisten Gegner an unserer Verteidigung die Zähne aus |
In
den darauffolgenden beiden Spielen waren es weiterhin die vielen
kleinen Fehler der Offense, die uns große Probleme bereiteten. Gegen
die Bamberg Phantoms hielt unsere Verteidigung gut dagegen, aber 5
Ballverluste kosteten uns am Ende den Sieg und zum ersten Mal seit
2011 erzielten wir keinen einzigen Punkt. Wir verloren mit 0:13.
Danach besuchten uns die Grafenwöhr Griffins auch hier kam unser
Angriff nicht in Fahrt. Ein abgefangener Ball kurz vor Ende des
Spiels besiegelte die 6:9-Niederlage.
Im
letzten Spiel der Hinrunde konnten wir endlich wieder das Ruder
herumreißen. Die Offense hatte aus ihren Fehlern gelernt und die
Verteidigung agierte weiterhin unüberwindbar. Die Schweinfurt Ball
Bearings hatten kaum eine Chance und wir konnten zu Hause mit 28:0
gewinnen.
Die Blocker für unsere Running Backs: Tight End Chriss Mehl #3 und Center Bernd Schleicher #79 |
Unsere Inside Linebacker Daniel Cardelli #28 und Michael Hodacsik #77 |
Die
Rückrunde begann nach einer dreiwöchigen Pause in Schweinfurt.
Urlaubs- und verletzungsbedingt gingen wir mit einer sehr dünnen
Spielerdecke an den Start. In diesem Spiel mussten wir richtig
kämpfen – einige Spieler mussten in der Offense und Defense
spielen und kamen bei den sommerlichen Temperaturen kaum vom Feld.
Beim Ergebnis merkte man dennoch keinen Unterschied zum Hinspiel,
wieder gewannen wir mit 28:0. Mit einer funktionierenden Offense und
der besten Verteidigung in der Vereinsgeschichte im Rücken fuhren
wir nach Grafenwöhr, um uns für die Hinspiel-Niederlagen zu
revanchieren. Schnell wurde klar, dass auch in diesem Spiel unsere
Kämpferqualitäten gefragt waren. Die Verteidigung der Griffins
spielte gut gegen unsere Offense und wir mussten uns jeden Zentimeter
erarbeiten. An diesem verregneten Tag behielten wir dennoch die
Oberhand und drei Touchdowns reichten locker zum Sieg und einem
Endstand von 18:0. Drei Spiele in Folge ohne Gegenpunkte und als
nächstes Stand das Derby Nummer 9 auf dem Programm. Gerne hätten
wir die Serie an Spielen ohne Gegenpunkte auf 4 Spiele erhöht, aber
eine Unachtsamkeit reichte den Timberwolves, um in der 2. Hälfte
einen Touchdown zu erzielen. Mehr gestanden wir den Fürthern aber
nicht zu und trotz vieler Fehler im Angriff gewannen wir mit 18:6 und
können jetzt am Ende der Saison fünf Derbysiege in Folge vorzeigen.
Sechs Spiele lang war unsere Verteidigung makellos, in den letzten
beiden Spiele der Saison gab es dann aber einen richtigen Einbruch.
Das Rückspiel gegen Aschaffenburg stellte noch kein Problem dar,
weil die Stallions ihrerseits unserer Offense nicht mehr viel
entgegensetzen konnten. Wir machten zwar schon grobe Fehler, gewannen
aber noch recht locker mit 50:26.
RB Jannick Toutouly #39 war 2014 mit 46 Punkte der zweitbeste Scorer |
Das
letzte Spiel der Punktspielsaison fand bei den Phantoms in Bamberg
statt. Der Gewinner würde Heimrecht in der Playoff-Runde haben.
Unsere Herren waren leider mit dem Kopf nicht bei der Sache. Im
Angriff lief es nicht und die Defense fiel immer wieder auf die
selben Spielzüge herein. Wir gerieten früh in Rückstand und der
richtige Biss fehlte, um das Spiel nochmal zu drehen. Wir unterlagen
völlig verdient mit 14:35 und beendeten die Saison auf dem 2. Platz
in der Gruppe Nord. Das bedeutete, dass wir zum Halbfinale nach
Neu-Ulm fahren mussten. Die bayerische Footballwelt räumte uns kaum
Chancen gegen die ungeschlagenen Spartans ein. Die einhellige Meinung
lautete, dass wir mit einer Klatsche wieder nach Hause fahren würden.
Aber es kam ganz anders. Vor
einer tollen Kulisse mit ca. 850 Zuschauern, Cheerleadern und
Live-Musik kam die richtige Stimmung für dieses Top-Spiel auf.
Top-Scorer Leroy Stevens #37 hat 2014 mit 11 Touchdowns einen Teamrekord eingestellt. |
Den
Defenses beider Mannschaften gelang es in der ersten Halbzeit nicht
so recht ein Mittel gegen die jeweils andere Offense zu finden. So
endete jeder Ballbesitz mit einem Touchdown. Da es uns nicht gelang
die zugehörigen Extrapunkte zu verwandeln, gingen wir mit einem
21:18 Rückstand in die Halbzeit. Zurück aus der Pause erschien das
Spiel dann völlig gewendet, und im 3. Quarter schaffte es keines der
Teams zu punkten. Im letzten Viertel konnten unsere Sharks dann auf
21:24 ausbauen, die Gastgeber aus Neu-Ulm zogen aber noch mit einem
Fieldgoal gleich. So ging es mit einem Spielstand von 24:24 in die
Overtime. Von da an hielt es kaum noch einen Zuschauer auf den
Sitzen. Die Anspannung war förmlich in der Luft zu spüren.Die
Spartans erhielten den Ball zuerst und verwandelten zum Touchdown mit
Zusatzpunkt. Nun war unsere Offense an der Reihe und musste
mindestens ausgleichen. Nach holprigem Start kämpften wir uns mit
einem langen Pass bis an die gegnerische 9 Yard Linie, schafften es
dann aber buchstäblich um eine Balllänge nicht, das Ei in die
Endzone zu befördern. Der Freudenausbruch der Neu Ulmer bei Abpfiff
war ein deutliches Zeichen dafür, dass sich hier zwei ebenbürtige
Mannschaften gegenüber standen, die bis zum Schluss mit vollem
Einsatz und Herzblut gekämpft haben. Und erneut endete unsere Saison
mit einer Niederlage im Halbfinale. Auch beim dritten Mal tat es
noch weh.
Ausblick
auf die Saison 2015
QB Henric Resa #36 macht nächste Saison Platz für den Nachwuchs. |
Es
gibt nur eine Richtung und die geht nach oben. Wir müssen einige
Abgänge kompensieren und neue Spieler in unser Team integrieren.
Aber nach den vergangenen drei Saisons orientieren wir uns nur noch
in Richtung Regionalliga. Yannic Westrich, unser erfolgreicher
Quarterback aus der Jugend, kommt in die Herrenmannschaft und wir
hoffen, dass mit ihm auch im Angriff neue Impulse gesetzt werden
können. Die Offense war in vielen Spielen letzte Saison das
Sorgenkind und wir werden in der Vorbereitung ein besonderes
Augenmerk darauf legen, dass der Ball wieder ordentlich bewegt wird.
Natürlich werden wir die Defense nicht vernachlässigen und hoffen,
dass wir uns wieder auf unser Bollwerk verlassen können. Es wird
keine leichte Bayernliga-Saison werden. Mit den Würzburg Panthers
kommt ein motivierter Aufsteiger in unsere Gruppe und auch die
Franken Timberwolves und Bamberg Phantoms haben bereits
Aufstiegsambitionen angedeutet. Wir erwarten eine heiße Saison mit
vielen hart umkämpften Partien.
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